Samstag, 19. Januar 2013

Phnom Penh Teil II: Auf den Spuren der Vergangenheit...

Will man ein Land und seine Bewohner besser kennelernen, so muss man sich genauer mit der Geschichte eines Landes auseinandersetzen, denn die Geschichte macht uns heute zu dem, was wir sind. Und so  habe ich mich heute in Phnom Panh auf Spurensuche von Kambodschas Vergangenheit begeben, denn noch n heute erinnern zahlreiche Monumente und Gebäude Phom Penhs an die Vergangenheit.

Leider gibt es auch in Kambodscha eine dunkle Vergangenheit. Vom 17. April 1975 bis zum 6. Januar 1979, wurde Kambodscha vom radikal kommunistischen Khmer Rouge Regime beherrscht. Anführer dieser Diktatur war Pol Pot, der auch "Bruder Nummer 1" genannt wurde. Obwohl Kambodscha zu diesem Zeitpunkt schon seit über 10 Jahren unabhängig von Frankreich war, herrschten immer noch große soziale Unterschiede zwischen der reichen und korrupten politischen Elite des Landes und dem Großteil der Bevölkerung, der arm war. Pol Pot konnte daher anfangs einige Anhänger für seine Idee vom Bauernstaat für sich gewinnen. Nach der Machtübernahme wurden die Bewohner Phnom Penhs unter Androhung der Todesstrafe gezwungen die Stadt innerhalb von 48 Stunden zu verlassen und  sich auf dem Land als Bauern und Landarbeiter anzusiedeln. Die Satdt wurde so zu einer Geisterstadt. Intellektuelle (auch Brillenträger wurden dafür gehalten) galten als "überflüssig und unerwünscht" im Bauernstaat. In den folgenden  Jahren wurden vor allem der gebildete Teil der Bevölkerung (z.B. Lehrer, Professoren etc.) und Regimekritiker von den Roten Khmer ermordet. 
Heute habe ich zwei Gedenkstellen besichtigt, in denen an diesen furchtbaren Völkermord von rund zwei Millionen Kambodschanern erinnert wird.


Zuerst hatte ich hatte ich Choeung Ek Memorial, oder auch "the Killing Field", besichtigt, welches eins von ca. dreihundert Massengräbern ist. Ähnlich wie bei den Arbeits- und Konzentrationslagern der Deutschen wurde den Menschen, die nicht zur Ideologie des Dikators gepasst hatten, erzählt, sie würden ein neues Haus bekommen, doch in Wirklichkeit wurden sie deportiert und anschließend exekutiert. 




Heute sind die Gebäude von damals nicht mehr vorhanden, dennoch erinnern die riesigen Massengräber heute noch an die Gräueltaten von damals. Einige der Massengräber wurden zu Forschungszwecken in den 1980ern geöffnet, doch der größte Teil blieb bis heute verschlossen. Als besonders schreckklich hatte ich empfunden, dass sich die Massengräber nicht nur auf ein abgestecktes Gebiet beschränkten, sondern weit über das ganze Gelände erstreckten. Und so hat man auf dem Gehweg menschliche Überreste und Kleidungsstücke sehen könnne, die durch den Regen an die Erdoberfläche gespült wurden, und worauf nun Touristen rumtrampelten. 







Um Munition zu sparen, wurden die Gefangenen mit Eisenstangen oder Äxten erschlagen und in die Massengräber geworfen. Eine besonders brutale Methode hatten sie bei den Babys und Kleinkindern angewandt, denn sie wurden an einen Baum geschlagen, bis sie tot waren. Augenzeugen, die diese Massengräber erstmals entdeckten nach der Shreckensherrschaft, berichteten von einem Baum voller Blut und Überresten des menschlichen Gehirns.






Um die Gräueltaten möglichst geheim zu halten, wurde laute Musik über Lautsprecher gespielt, die an einem Baum angebracht wurden. So wurden die schmerzvollen Todesschreie der Gefangenen übertönt.



Zum Gedenken an all die Opfer wurde hier ein Stupa errichtet, in dem ein Teil der Schädel und Gebeine aufbewahrt werden.





Danach bin ich zum Toul Sieng Genozid Museum (S 21) gefahren. Vor 1975 war dieses Gebäude eine Schule, doch nach der Machtübernahme der Khmer Rouge wurde dieses Gebäude in ein Gefängnis und Gebäude zum Verhören der Gefangegen umgewandelt. Folter war dabei ein gängiges Mittel zum Verhören des Gefangen. Die Gefangenen starben oft vor Ort oder wurden zum 15 km entfernten "Killing Field" gebracht.





















































Noch heute zeugen die Blutflecken, die sich über all die Jahre im Boden erhalten haben, von den Gräueltaten der Khmer Rouge.




 






Neben Zeugnissen dieser Schreckensherrschaft, finden sich noch andere Zeugnisse der Geschichte in der Stadt: Einige Gebäude zeugen noch heute durch ihre koloniale Architektur von der Kolonialherrschaft in Kambodscha:




Pol Pots ehemalige Residenz





















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